Sonntag, 28. Februar 2010
Meine Lieblingsliste ...
...umfasst (wenn ich nichts vergessen habe) 45 Titel, fast ausschließlich Belletristik, ich habe auch ein paar Sachbuchtitel reingeschmuggelt. Es sind fast alles längere oder kürzere Einzeltexte, im Ausnahmefall habe ich auch mal einen ganzen Erzählband genannt. Dramatik dagegen fehlt, denn das interessiert mich weniger. Schade ist das nur wegen Schiller, Horvath und Büchner – und wegen der „Trilogie des Wiedersehens“ von Botho Strauß. Und Lyrik habe ich ganz rausgelassen – ich verrate hier nur, dass meine Lieblingsgedichte Nr. 1 -3 von Hofmannsthal sind, ansonsten liebe ich (wie vermutlich jeder vernünftige Mensch) die Gedichte von Morgenstern und Ringelnatz – und von den Ausländern Alexander Blok und Emily Dickinson.
Auch meine Belletristik-Liste ist deutschlastig. Voilà !

1. Manfred Bieler, Maria Morzeck oder Das Kaninchen bin ich
2. Georg Büchner, Der hessische Landbote
3. Lewis Carrol, Alice im Wunderland
4. Stig Dagermann, Deutscher Herbst `46
5. Fjodor Dostojewski, Weiße Nächte
6. Hans Fallada, Geschichten aus der Murkelei
7. Hans Fallada, Lüttenweihnachten
8. Anne Frank, Tagebuch
9. Johann Wolfgang Goethe, Die Leiden des jungen Werthers
10. Maxim Gorki, Konowalow
11. Sebastian Haffner, Geschichte eines Deutschen
12. Christoph Hein, Der fremde Freund („Drachenblut“)
13. Christoph Hein, Der Tangospieler
14. Judith Hermann, Sonja
15. Judith Hermann, Zuhälter
16. Hermann Hesse, Unterm Rad
17. Wolfgang Hilbig, „Ich“
18. E.T.A. Hoffmann, Der goldene Topf
19. E.T.A. Hoffmann, Nussknacker und Mausekönig
20. Hugo von Hofmannsthal, Ein Brief
21. Hugo von Hofmannsthal, Reitergeschichte
22. Ödön von Horvath, Sportmärchen und kleine Prosa
23. Jens Peter Jacobsen, Niels Lyhne
24. Imre Kertész, Roman eines Schicksallosen
25. Eduard von Keyserling, Schwüle Tage
26. Thomas Mann, Buddenbrooks
27. Thomas Mann, Tonio Kröger
28. Gustav Meyrink, Des deutschen Spießers Wunderhorn
29. Hans Erich Nossack, Der Untergang
30. Orhan Pamuk, Istanbul
31. Orhan Pamuk, Schnee
32. Ulrich Plenzdorf, Die neuen Leiden des jungen W.
33. Ulrich Plenzdorf, kein runter kein fern
34. Wilhelm Raabe, Die Akten des Vogelsangs
35. Wilhelm Raabe, Hastenbeck
36. Wilhelm Raabe, Stopfkuchen
37. Erich Maria Remarque, Im Westen nichts Neues
38. Philip Roth, Der menschliche Makel
39. Arthur Schnitzler, Fräulein Else
40. Wassili Schukschin, Kalina Krasnaja
41. Frank Schulz, Morbus fonticuli oder Die Sehnsucht des Laien
42. Anna Seghers, Das siebte Kreuz
43. Anna Seghers, Transit
44. Botho Strauß, Wohnen Dämmern Lügen
45. Jens Wonneberger, Gegenüber brennt noch Licht

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Kein Text, kein Buch
von Jean Paul? Das fällt mir auf wegen der zweimaligen Erwähnung von E.T.A. Hoffmann.

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In der Tat ...
... habe ich mit Jean Paul so meine Schwierigkeiten, obwohl ich ihn hoch achte. Ich kenne drei Texte von ihm, wobei mir insbesondere der "Schulmeister Wutz" ans Herz gewachsen und zur "Wiederholungslektüre" geworden ist. Allerdings hab ich alle drei Texte im Studium kennengelernt, d.h. mit Termindruck und professioneller Lesebegleitung. Mir ein Jean-Paul-Werk ganz selbstständig, zum Vergnügen zu Hause in der Freizeit zu erschließen (wie das in meinem Freundeskreis durchaus vorkommt) - das schaffe ich nicht. Ich weiß, es würde sich lohnen, aber die verschachtelten, komplizierten Gedankengänge sind mir zu anstrengend - während E.T.A. Hoffmann dank seiner romantischen Ader direkt ins Blut geht, ohne dass ich viel nachdenken muss.

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Na, das ist doch mal...
... ein schön eigenständiger "Kanon". Da habe ich einiges nachzuholen, wenn ich so auf die Liste blicke.

Plenzdorfs "kein runter kein fern" springt mir ins Auge. Haben wir damals im Deutsch-LK gelesen, und unser Lehrer verzweifelte daran, uns zu entlocken, worin wohl die Bedeutung des titelgebenden Zitats bestehe. Was haben wir daran nicht heruminterpretiert, nee, nee. Wahrscheinlich bestand das Problem darin, dass diese elterliche Erziehungsmaßnahme fern aller unser persönlichen Erfahrung lag.

Heute werfe ich immer mal wieder gerne einen Blick in diese Geschichte (im Sammelband "Geschichten aus der Geschichte der DDR"), und ich begreife zunehmend, wie gut sie ist.

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Schön, dass Sie auch Stopfkuchen auf ihrer Liste haben.

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Worum geht es in Falladas "Lüttenweihnachten?" Ich erinnere mich, früher mal eine Weihnachtsgeschichte gelesen zu haben, in der es um den alten Brauch ging, Weihnachten auch die Tiere des Waldes zu bescheren, was dem Dorfpastor ganz und gar nicht gefiel, weil es seiner Meinung nach ein heidnischer Brauch war.

Ist das die Erzählung, die sie in Ihrer Liste aufgeführt haben?

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Genau das ist sie und sie rührt mich bei jedem Lesen wieder. Der Clou ist ja, dass am Ende nicht nur die Kinder, sondern auch der böse Förster dieses Lüttenweihnachten feiern: "Immerhin, denkt der Förster, haben sie mich auch erwischt beim Lüttenweihnachten. Und der Pastor sagt, es sind Heidentücken. Aber was soll man denn machen, wenn die Gänse so schreien und der Nebel so dick ist, und die Welt so eng und so weit und Weihnachten vor der Tür ...was soll man da machen ..."

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Falls jemand mein dickes Hardcover-Exemplar von Frank Schulz, "Morbus fonticuli" kostenlos haben möchte, einfach melden. Ich kann damit nix anfangen (was sicher nur an mir liegt).
Mail: Jeeves@kdmueller.com

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Oho!
Liebe Mitleser, bitte greifen Sie zu! Ich selber besitze es auch als Hardcover, es war damals das teuerste Buch, das ich je gekauft habe (ausgenommen natürlich den ein oder anderen antiquarischen Schatz). Es lohnt sich allein schon für die Beschreibung des Rezepts für "Nudeln an Tomatensoße" oder der Selbstanzeige als Gebrauchtwagen ("von 0 auf 180 in unter 1 sec, Dopperlversager, Einspritzer defekt, an Bastlerin ...") oder seiner Interpretation des Flyers von einer christlichen Männergruppe. Wer jetzt noch nicht überzeugt Ist, bitte hier nachlesen:
http://www2.dickinson.edu/glossen/heft18/schoenemannrez.html

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