Samstag, 7. April 2007
Guten Abend,
wie es so ist: der eine hört auf, der andere fängt an: Ich habe von einem Bekannten den Hinweis auf "blogger.de" bekommen. Er hat lange hier geschrieben, denkt ans Aufhören - und ich ans Anfangen. Ich will an dieser Stelle demnächst über damals reden, die Zeit in der DDR, die Zeit danach im Westen und die Zeit dazwischen - die Vorstellung beginnt demnächst mit einigen Erinnerungen an die NVA.



Format: jpg, 400×262 Pixel

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Willkommen
Freue mich schon darauf mehr zu lesen.

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Hochspannend Dein Bericht. Auch wenn mich am meisten das Photo und die Geschichte dazu angesprochen hat. Mehr davon, bitte.

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Die Geschichte zum Bild
Freut mich sehr, dass ich interessierte Leser finde - und diene daher gern mit weiteren Informationen. Da Du wahrscheinlich das Bild von den Häusern meinst - hier ein alter Tagebuchauszug dazu. Ausgangspunkt ist Herr Rose, der damals von Haus zu Haus ging, um im Auftrag der Stadt Schwarzwohner zu identifizieren.

Freitag, 2. Dezember 1988
Mitte Oktober hatte ja der berüchtigte Rose die Schwarzwohner der 22 und 23 entlarvt, da aber P. und J. über Prof. F. von der Umweltgestaltung den Draht zum Uni-Parteisekretär hatten, der sich sehr für sie engagiert hat, lief das Ganze auf behördliche Duldung hinaus. Nun erscheint vor zwei Wochen eines friedlichen Donnerstagmorgens die Gebäudewirtschaft, buddelt zwei Löcher und sägt (ohne Vorwarnung!) die Gasleitungen ab für die Häuser. - Natürlich große Panik! Die Leute, vor allem T. als Genossin (Parteimitglied) setzen Himmel und Hölle in Bewegung, während sie jeden Moment damit rechnen müssen, daß Strom und Wasser auch nicht mehr fließen, und bringen neben dem Uni-Partei-Chef auch den zuständigen Prorektor, den Stadtbaudirektor, einen Justitiar und zuständige Mitarbeiter der Baupolizei (leider nicht deren Chef) auf ihre Seite, der Stadtbaudirektor spricht sogar schon von einer Liste von "mindestens 12 Häusern", die er der Uni für Studentenwohnungen überlassen will, und nun scheint alles am Stadtrat für Wohnungswesen und dem stellv. Bürgermeister zu scheitern. T. ist zwar noch optimistisch und kampfeslustig, Licht brennt auch noch, bei H. klingt aber schon alles anders (zumal er unglücklich verliebt ist, was er aber mit Fassung trägt), und der schlaue J., der schon ein Ausweichuntermietszimmer parat hat, denkt ernstlich ans Ausziehen ... und was soll denn aus Tommy werden, dem Prachtkater und Liebling der zehn?

Kurze Zeit später endete das Ganze übrigens damit, dass die Gebäudewirtschaft die Stromleitungen abtrennte, die Uni als Trostpreis einen Lastwagen für die Umzüge bereitstellte und nur einer der zehn (P.)trotzig einen Monat bei Kerzenlicht wohnen blieb ... mit der Wende ein Jahr später haben sich die Leute natürlich in alle Winde verstreut, nur H. arbeitet noch heute dort und wohnt in der Nähe auf dem Lande, ein Pärchen ging nach Amerika, um sich dort sofort zu trennen (sind aber dageblieben, er hat eine Russin geheiratet, sie einen Chinesen), J. hat es in Westdeutschland bis zum Professor gebracht, P. arbeitet (soviel ich weiß) als freier Journalist in der Hauptstadt ...

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