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Freitag, 3. Oktober 2008
Griechenland, Teil 1
damals, 00:18h
Wir hatten Robert, unseren vierjährigen Sohn, von seinen Großeltern abgeholt, wo er die erste Ferienwoche verbracht hatte, und fuhren alle zusammen auf der alten Sputnikstrecke nach Schönefeld zum Flughafen. Bezahlen musste niemand, weil die Automaten kaputt waren. Die Frau, die im Auftrag der BVB statistische Daten über Fahrkarten und Reiseziele erfragte, hatte Schwierigkeiten, ihre Formulare zu füllen. Es war ziemlich voll, meine Frau überließ mir den einzigen freien Fensterplatz im Waggon und setzte sich anderswo. „Große Jungs gucken gern aus dem Fenster.“ meinte der Mann, der mir gegenüber saß, und dann wandten wir den Blick nach draußen, auf grasüberwucherte Bahnsteige und eintönige Kiefernwälder. „Auch eine schöne Ecke.“ sagte der Mann.
Der Billigflieger brachte uns mit einer Stunde Verspätung ruhig und sicher über Alpen und Balkan hinweg, Der Imbiss kostete 15,55 €, und im Abenddämmer segelte das Flugzeug über die Bucht von Thessaloniki und setzte auf der kurzen Landebahn auf.
F. holte uns ab, mit einem ziemlich müden Budschi im Arm, dem einjährigen Sohn, den sie mit A., unserem Hamburger Nachbarn, hat. Wir packten unsere Sachen in ihr Auto, eines der Autos ihrer Eltern (beides uralte Opels), und fuhren zu ihr. Auf er Fahrt erzählte sie – „A. muss ja nicht alles wissen.“ – von der Wiederbegegnung mit einem griechischen Exfreund, den sie wohl immer noch spannend, aber immer noch unangenehm fand, und von ihrem Krankenhaus, wie es sie nervt, wie da kreuz und quer gevögelt wird während der Nachtschichten - „Man traut sich ja gar nicht mehr, irgendeine geschlossene Tür aufzumachen.“ – und wie die Frauen mit gefüllten Schminkkoffern zur Schicht erscheinen. In diesen Worten, in F.s Eingesogen- und Abgestoßensein von ihrer Heimatkultur, funkelte mir das fremde Land entgegen, während durchs offene Autofenster die immer noch drückend warme Luft des letzten Abenddämmers hereinströmte, zusammen mit dem bunten Geblinker fremdsprachiger Werbetafeln (das griechische Alphabet war ich natürlich zu faul gewesen, vollständig zu lernen) – mehr sah man nicht von Thessaloniki.
Der Billigflieger brachte uns mit einer Stunde Verspätung ruhig und sicher über Alpen und Balkan hinweg, Der Imbiss kostete 15,55 €, und im Abenddämmer segelte das Flugzeug über die Bucht von Thessaloniki und setzte auf der kurzen Landebahn auf.
F. holte uns ab, mit einem ziemlich müden Budschi im Arm, dem einjährigen Sohn, den sie mit A., unserem Hamburger Nachbarn, hat. Wir packten unsere Sachen in ihr Auto, eines der Autos ihrer Eltern (beides uralte Opels), und fuhren zu ihr. Auf er Fahrt erzählte sie – „A. muss ja nicht alles wissen.“ – von der Wiederbegegnung mit einem griechischen Exfreund, den sie wohl immer noch spannend, aber immer noch unangenehm fand, und von ihrem Krankenhaus, wie es sie nervt, wie da kreuz und quer gevögelt wird während der Nachtschichten - „Man traut sich ja gar nicht mehr, irgendeine geschlossene Tür aufzumachen.“ – und wie die Frauen mit gefüllten Schminkkoffern zur Schicht erscheinen. In diesen Worten, in F.s Eingesogen- und Abgestoßensein von ihrer Heimatkultur, funkelte mir das fremde Land entgegen, während durchs offene Autofenster die immer noch drückend warme Luft des letzten Abenddämmers hereinströmte, zusammen mit dem bunten Geblinker fremdsprachiger Werbetafeln (das griechische Alphabet war ich natürlich zu faul gewesen, vollständig zu lernen) – mehr sah man nicht von Thessaloniki.
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Nach langer Zeit zurück
damals, 00:09h
In diesem Blog war lange Pause - erstens gab es dieses Jahr endlich mal wieder einen Urlaub, und dann war der Computer kaputt. Genau genommen ist er es immer noch, aber nachdem vier Computerexperten sich ausgetobt haben, kann ich ihn unter Einhaltung gewisser Vorsichtsmaßnahmen immerhin benutzen. Deshalb soll es jetzt endlich mit Texten weitergehen.
Und zwar mit etwas ganz Banalem: Urlaubsbericht. Um die immer fragile innere Beziehung zu meiner Frau zu stärken, hatte ich vorgeschlagen, dass wir im Urlaub parallel Tagebuch führen. Sie fand das gut, und das Ergebnis ist großartig: Während es in der weiblichen Version vornehmlich um die Farbe des Meeres und eine symbolische Reise zu sich selbst geht, beinhaltete der männliche Part die Themen "Nörgeln" und "Sachliche Information". Zusammengebunden und mit ein paar Urlaubsschnappschüssen versehen möcht ich daraus eine kleine Brochüre basteln.
Hier im Blog dürfen natürlich nur meine Texte stehen - vielleicht gefallen sie Euch trotz der wie gesagt einseitigen Sicht.
Apropos einseitig: Was ich da Politisches über Mazedonien schreibe, ist ganz ausdrücklich einseitig. Ich hatte kurz nach dem Urlaub eine hochinteressante, auch nicht ganz sachliche Arbeit über "Die albanische Frage in Mazedonien" zu korrigieren und weiß also schon einiges über das Thema. Ich wollte aber nicht verfälschen und bewusst nur schreiben, was ich vor Ort erfuhr. Nur so ergibt sich ein echtes Bild, finde ich.
Viel Spaß dabei!
Und zwar mit etwas ganz Banalem: Urlaubsbericht. Um die immer fragile innere Beziehung zu meiner Frau zu stärken, hatte ich vorgeschlagen, dass wir im Urlaub parallel Tagebuch führen. Sie fand das gut, und das Ergebnis ist großartig: Während es in der weiblichen Version vornehmlich um die Farbe des Meeres und eine symbolische Reise zu sich selbst geht, beinhaltete der männliche Part die Themen "Nörgeln" und "Sachliche Information". Zusammengebunden und mit ein paar Urlaubsschnappschüssen versehen möcht ich daraus eine kleine Brochüre basteln.
Hier im Blog dürfen natürlich nur meine Texte stehen - vielleicht gefallen sie Euch trotz der wie gesagt einseitigen Sicht.
Apropos einseitig: Was ich da Politisches über Mazedonien schreibe, ist ganz ausdrücklich einseitig. Ich hatte kurz nach dem Urlaub eine hochinteressante, auch nicht ganz sachliche Arbeit über "Die albanische Frage in Mazedonien" zu korrigieren und weiß also schon einiges über das Thema. Ich wollte aber nicht verfälschen und bewusst nur schreiben, was ich vor Ort erfuhr. Nur so ergibt sich ein echtes Bild, finde ich.
Viel Spaß dabei!
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