Donnerstag, 25. Juni 2009
Endlich Sommer!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 23. Juni 2009
Spruch des Tages
Heute im ABC-Kurs Fragen und Antworten geübt, es ging darum, dass man auf "Haben Sie ...?" mit "Ich habe ..." antwortet. Da frage ich A.: "Wie viele Kinder haben Sie?" und er antwortet doch glatt: "Ich habe vier Kinder und eine Tochter."
...
(Man muss dazu wissen, dass der Mann unter dem Pantoffel seiner Frau steht, die in jeder Pause und am Unterrichtsende prompt in der Tür steht. Ob er das dann an seiner armen Tochter auslässt?)

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 16. Juni 2009
Eine neue Geschichte
Vor ein paar Tagen las ich bei "Mumien, Analphabeten, Diebe" die Klage, dass grad rein gar nichts los ist bei den Bloggern. Ich fühlte mich angesprochen: Ja, so ist es - es stockt. Meine Geschichte über die Arbeit mit den Analphabeten in ... - die geht einfach nicht weiter, und ich werd sie auch nicht zuende schreiben. Muss auch nicht. Wenn nur die echte Arbeit mit den Analphabeten weitergeht. Ich freu mich schon auf morgen - nach heute, Bürotag plus zwei Stunden mit gelangweilten Hartz-IV-Jugendlichen, darf ich morgen Gott sei Dank wieder im Alphabetisierungskurs sein.
Was aber das Schreiben betrifft: Nun, die Schublade ist noch voll genug, und wenn keine Zeit und kein Gehirnschmalz für neue Text da ist, werden erstmal die alten verbraten: Es folgt eine kleine Webnovela mit dem titel "Halt auf freier Strecke", die ich Ende der neunziger schrieb. Und wer würde das nicht gern: einfach auf freier Strecke anhalten und alles abbrechen?

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 27. April 2009
Die DDR - ein "Unrechtsstaat"?
Zu diesem Thema diskutierten gestern bei Anne Will Experten: Wolfgang Schäuble (der damals die Aushebelung der Grundgesetz-Präambel ermöglichte mit seiner Idee, uns über den Paragraphen 23 beitreten zu lassen), Wolfgang Thierse (letzter Vorzeigeossi in der Bundespolitik), Hubertus Knabe (der große Stasi-Ankläger von der gleichnamigen Gedenkstätte) sowie Ulrich Maurer von den Linken (ohne erkennbaren Bezug zum Thema, außer dass er im Vorstand der Linken sitzt).
Wolfgang Thierse hatte als einziger Recht, war aber zu höflich, das auch direkt auszusprechen: Der Begriff „Unrechtsstaat“ verbietet sich aus Gründen des guten Geschmacks (nicht etwa, weil er falsch wäre). Denn er dient offensichtlich nicht dazu, historische Aufklärung zu befördern, sondern im Gegenteil dazu, ein endgültiges Klischeeurteil zu etablieren, aus dem dann interessierte Kreise politischen Mehrwert schlagen können.
Schäuble selber ist das beste Beispiel – 1990 hat er bewiesen, dass ihm nicht sonderlich an den Ostdeutschen gelegen ist: eine Wiedervereinigung, bei der vielleicht das Zusammenleben neu organisiert, gar die Verfassung neu verhandelt worden wäre, wie es das Grundgesetz vorsah – das Zugeständnis waren wir ihm nicht wert. Und jetzt bedauert er unser Leiden unter dem SED-Regime. Danke! Wenn er Unfreiheit so schrecklich findet, warum bemüht er sich dann seit Jahren, sie hier im Westen zu beschneiden?
Und Hubertus Knabe, der ihm ungewollt assistiert und die sachlichen Argumente liefert, hat mich traurig gemacht: ein verirrter Mensch. Besessen von seiner Aufgabe, einer wirklich wichtigen und noblen Aufgabe (nämlich die Täter von damals an den Pranger zu stellen), verliert er den Überblick und die Bodenhaftung. Etwa wenn er die doch einfach nur kommerzielle Ostalgie-Welle für eine Beleidigung der Opfer hält. Das ist doch nun wirklich übertrieben und humorlos. „Peinlich“ ist die Ostalgie, meinte Thierse – das trifft es viel eher.
Langsam hab ich keine Lust mehr, über DDR-Themen zu diskutieren ...

... link (1 Kommentar)   ... comment


Dienstag, 21. April 2009
Ist das furchtbar - jetzt hab ich nun heute gar keine Zeit!
Deshalb ganz kurz:

1. ist der Zeitnehmer zu nennen, da er meine Initialzündung war: http://zeitnehmer.blogger.de/
Er wohnt bei mir in der Nachbarschaft, als unsere Wohnungsgenossenschaft einen Leseabend für Hobbyliteraten veranstaltete, trat er auf, ebenso wie ich. Von ihm hab ich den Hinweis auf blogger.de bekommen und es ihm nachgetan. Habe auch lange mit Freude seine Texte verfolgt, wobei mich die literarischen meist weniger beeindruckten als seine kurzen und klugen Kommentare zum eigenen Leben, insbesondere mit Kindern. Inzwischen schreibt er leider kaum noch. Vermutlich arbeitet er zu viel (als ob das ein Grund wäre! - das tu ich auch). Jedenfalls lauf ich jeden Morgen unter seinem Fenster vorbei, wenn ich meinen Sohn zum Kindergarten bringe - und wie schön es da aussieht, das könnt ihr auch auf seiner Seite sehen.

2. Wondergirl: http://wgirl.blogger.de/
Da les ich immer schon mit. Wondergirl studiert irgendwas Geisteswissenschaftliches, hat eine stressige Familie und schreibt ständig in ihrem Blog. Insofern nichts Ungewöhnliches. Da sie aber offenbar charakterlich wie auch was das Schreibtalent betrifft, etwas aus der Reihe fällt – liest sich das großartig. Manchmal etwas banal, manchmal interessiert mich das Jugendzeugs nicht, meistens aber: göttlich.

3. Göttlich ist auch „tief unten“, der Fotograf aus dem Ruhrgebiet: http://suentese.blogger.de/ Ich glaube, ich habe wenig Verständnis für seine techniklastige Kunstauffassung. Aber seine Fotos! Der fotografiert einfach dokumentarisch Straßenecken, Bahnübergänge, Hausfassaden – mit einem Minimalismus, dass es einem ans Herz geht. Und wenn er dann die Homepage von seinem Bäcker verlinkt, dann könnte man fast glauben, im Ruhrgebiet wär die Welt noch in Ordnung.

4. ist meine neue Entdeckung: http://mad.blogger.de/ Kann ich noch nicht viel drüber sagen, außer dass er äußerst sympathisch und klug schreibt, außerdem weckt er Heimatgefühle nach Bremen, wo ich zehn Jahre gelebt hat. Seine Texte sind – von den bisher erwähnten - am ehesten literarisch zu nennen: Man schmökert sie weg.

5. Lady Woodstock: http://atwoodstocks.blogger.de/ Sie schreibt über Filme – von daher schon muss ich mich manchmal auf ihrer Seite äußern. Und zwar schreibt sie äußerst erfrischend, nur leider find ich die Filme oft uninteressant. Sehr interessant dagegen, wenn sie über ihr Wessidasein im Osten des Landes schreibt – ein Höhepunkt und einer meiner Lieblingstexte überhaupt: ihre Schilderung eines Vorstellungsgesprächs (sie der Wessi-Chef –die andere eine junge Frau aus Straußberg): man lacht und weint gleichzeitig.

6. alle die anderen, die ihr wahrscheinlich auch alle lest.
· Frau Klugscheißer, die Stewardess mit ihren erbarmungslos tristen Hotelfensterausblicken aus aller Welt, die leider nur noch selten schreibt: http://smartass.blogger.de/
· Die dunkle Seite, die überall kommentiert und wahrscheinlich der Normalste von uns allen ist: http://mark793.blogger.de/
· unser aller Chef Don Alphonso find ich auch sehr nett: http://rebellmarkt.blogger.de/
· natürlich auch immer dabei: das hermetische Café: http://kid37.blogger.de/
· sowie dessen intellektuelle Variante: Jean Stubenzweig: http://stubenzweig.blogger.de/
· undsoweiterundsofort
... und jetzt hab ich meine Frau mit dem Planungsabend aber genug warten lassen ...

... link (12 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 19. April 2009
Was haltet Ihr davon?
Unter http://stylespion.de/ein-fuer-blogs/3889/ ruft da jemand dazu auf, dass möglichst viele Leute am Dienstag gleichzeitig ihre Lieblingsblogs vorstellen. Wollt ich eigentlich mitmachen (da ich biher zu doof war, mir eine Blogroll zu installieren).

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 25. Februar 2009
Zwischenruf im Hass
Zuerst einmal vorausgeschickt, weil ich aus dem Bekanntenkreis angesprochen wurde: Nein, natürlich schreibe ich nicht über meine Firma. Ich schreibe wirklich über damals. Bei meiner jetzigen Firma sind wir zwar auch alle unterbezahlt, aber ein gutes Team. Und wir machen gute Arbeit. Und wenn etwas nicht klappt, und das passiert andauernd, dann liegt es fast immer daran, dass die Zeit nicht reicht (weil zu wenige Leute zu viel tun müssen) und jeder sich kreativ, spontan, ad hoc durch die Probleme des Tages wurstelt und die zeitaufwändige Absprache mit den anderen unterlässt, ja unterlassen muss, weil der Termin-, Zeit-, Finanzierungs-, kurz: der Systemdruck ihn dazu zwingt.
Und ich bin nicht sauer, weil ich jetzt der Loser bin, der sich mit den Migranten und Hartz-IV-Empfängern rumschlagen muss. Ich bin sauer, dass meine Arbeit nicht anerkannt wird (und eine andere Anerkennung als die mit Geld kennt unsere Gesellschaft nun mal nicht). Erwachsenen Menschen das ABC beizubringen, ist schwer, aber wenn es gelingt, ist es etwas Wunderbares. Ich habe keine Lust, in die nächst höhere Sphäre aufzusteigen, die der Coaches, Maßnahmeleiter, Organisierer, der Akquirierer von Fördergeldern. Das Wort "systemische Therapie" ist für mich ein Widerspruch in sich und ein Personaldienstleister nichts anderes als ein Erfüllungsgehilfe der Geldgesellschaft. Irgendjemandem helfen tun diese Systeme nicht.
Mir wird mir einfach viel zu viel organisiert in dieser Gesellschaft. Da schieben die Geld hin und her oder Informationen hin und her, und es ist ganz wichtig, mit irgendwelchen Zinssätzen zu jonglieren oder Briefing und Profiling mit x-beliebig austauschbaren Dingen oder Personen zu betreiben. Aber einer muss doch auch die Arbeit tun!
Und wenn Frau X. aus dem Land Y. in Hamburg ein Straßenschild lesen kann, dann sollen meinetwegen irgendwelche Jobmanager ihr einen Putzjob vermitteln (den sie ohne sie auch finden würde) und irgendwelche Jugendämter ihre Kindergartenkosten prüfen und verwalten (da sie ja sonst ihren Putzjob nicht ausführen könnte) und meinetwegen 23 Bildungsträger sich um die 2.36 € pro Stunde (oder waren es 2,63?) für ihren Deutschunterricht prügeln in ausgefeilten Ausschreibungstexten – dann hab ich meinen Job getan, und diese ganze Sintflut von „Überbau“ (wie es damals gut marxistisch hieß), die soll mir gestohlen bleiben!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Samstag, 3. Januar 2009
Mal wieder Resteverwertung
Auch wenn mein Publikum nicht sehr zahlreich ist, bemühe ich mich doch, es zu unterhalten. Natürlich auch, weil ich mich zu meinem Thema verbreiten will - das weniger und weniger die DDR ist und immer mehr ein Nachdenken über eine Haltung ist, die ich einzunehmen anstrebe und auch in den jeweils rezensierten Filmkunstwerken suche und nicht immer finde: Authentizität, Überwindung von Klischees oder so. Und da ich gerade anhand "Leben der Anderen" mit haruwa über das Klischee vom patriarchgalen Despoten uneins war, hier nun ein älterer Text aus meiner Schublade dazu, der halbwegs autobiografisch, teilweise aber auch nur daherphantasiert und -schwadroniert ist. Viel Spaß damit!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 23. Dezember 2008
Ein Pamphlet für das Genie
Meine Verbindung zur Welt ist, dass ich manchmal in N3 die Talk Show gucke. Am Freitag kam Heinrich Breloer, um seinen neuen Film zu promoten: „Die Buddenbrooks“, wie Ihr sicher alle wisst. Da war ich doch ziemlich neugierig, den Mann mal zu Gesicht zu bekommen, den ich so überhaupt nicht abkann. Warum so aggressiv? Werdet ihr fragen. Na, wegen „Todesspiel“ von 1997, einem Dokudrama über Hanns Martin Schleyer und die RAF-Terroristen. Ist das Genre des Dokudramas ja eh schon fragwürdig (da Dokudramen Geschehnisse sehr stark interpretieren, diese Distanz zur Wahrheit aber oft nicht entsprechend reflektieren), so war „Todesspiel“ wohl eher Drama als Doku: Wer Schleyer oder die RAF vorher nicht kannte, wusste nach dem Gucken des Films auch nicht mehr, war aber sicher spannend und effektvoll unterhalten. Ich guckte damals mal in den Regalen der Bremer Uni-Bibliothek nach, was die zum Thema Breloer sagten – und traf auf ein Buch von ihm (und Ko-Autor Königstein) über einen lokalhistorischen Fall aus Hamburg – und auch da dasselbe: Verhinderung von historischem Verständnis durch die Anhäufung von historischen Fakten. Und „Die Manns“ war die höchste Verfeinerung dieser Methode: historische Fakten, leicht konsumierbar angemixt mit ausreichend bürgerlichem Leben (für die Zuschauer zum Sich-selber-Wiederfinden), aber auch genügend Homosexualität und Revolte (damit es spannend wird) – und natürlich ausreichend Genie und Kultur, damit wir nicht den Eindruck haben, platten mainstream zu gucken.
Wie dem auch sei – ich war verblüfft, Herrn Breloer selber nett zu finden. Er ist halt ein Kaufmann: ist richtig stolz darauf, mit welcher Disziplin und welchem wirklich professionellen Verhalten er sich in dem ihm neuen, noch etwas fremden Metier des Spielfilm-Regisseurs behauptet – dass er im Gegensatz zu anderen, vielleicht „künstlerischeren“, aber ökonomisch nachlässigeren Regisseuren eben nie „eine Million in den Sand“ setzt, auch nicht bei widrigen Umständen. Begeistert sich an den technischen Finessen, mit denen er es hingekriegt hat, seine Schauspieler in Lübeck ins Buddenbrookhaus gehen zu lassen und dann fast ohne Schnitt in der Diele ebendieses Hauses stehen zu lassen, obwohl es diese Diele seit den Bomben auf Lübeck im 2. Weltkrieg nicht mehr gibt und sie aufwändig im Kölner Studio nachgebaut wurde. Und begeistert sich vor allem für das ökonomische Geschick Thomas Manns, mit dem er seine „Buddenbrooks“ ungekürzt an den Verleger gebracht hat, wohl wissend, dass sie so – als konservative Familiensaga – den größten Erlös versprechen.
Recht hat er. Und sicher ist es nicht verkehrt, mit solcher Haltung an seine Arbeit heranzugehen. Nur ist das nicht meine Welt. An den „Buddenbrooks“ mag ich nicht die historische Präzision um der Präzision willen. Ich mag nicht den Kaufmann Thomas Buddenbrook und seine sentimentalen Gefühle. Ich mag die kleine Novelle, die dem Buddenbrook-Projekt tatsächlich zugrunde liegt: die Geschichte um den zarten Hanno (der unter seinem autoritären Vater Thomas leidet) und seinen Freund Kai Graf Mölln, den stillen Revolutionär und Adeligen des Herzens.
Wenn Thomas Buddenbrook seine Spekulationsgewinne in einer Missernte verliert, kann ich nur schadenfroh lächeln. Und wenn alle ins Kino laufen, die „Buddenbrooks“ ansehen, dann bleib ich zu Hause.
Eine gute Freundin nannte ihren Sohn Hanno. Kai wäre noch besser gewesen. Kai Graf Mölln „mit den staubigen Händen“ und seinem Gutshof, der ein Hühnerhof war. Das Edle ist nicht präzise und perfekt. Und daher meist auch nicht ökonomisch erfolgreich. Perfektion ist Mittelmaß.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 15. Dezember 2008
Ein orientalischer Kalauer
Hitler rühmte sich, die Juden mit offenem Wesir bekämpft zu haben.

(hab ich mir nicht ausgedacht, hat wirklich ein Schüler geschrieben)

... link (0 Kommentare)   ... comment


<