Dienstag, 21. April 2009
Ist das furchtbar - jetzt hab ich nun heute gar keine Zeit!
Deshalb ganz kurz:

1. ist der Zeitnehmer zu nennen, da er meine Initialzündung war: http://zeitnehmer.blogger.de/
Er wohnt bei mir in der Nachbarschaft, als unsere Wohnungsgenossenschaft einen Leseabend für Hobbyliteraten veranstaltete, trat er auf, ebenso wie ich. Von ihm hab ich den Hinweis auf blogger.de bekommen und es ihm nachgetan. Habe auch lange mit Freude seine Texte verfolgt, wobei mich die literarischen meist weniger beeindruckten als seine kurzen und klugen Kommentare zum eigenen Leben, insbesondere mit Kindern. Inzwischen schreibt er leider kaum noch. Vermutlich arbeitet er zu viel (als ob das ein Grund wäre! - das tu ich auch). Jedenfalls lauf ich jeden Morgen unter seinem Fenster vorbei, wenn ich meinen Sohn zum Kindergarten bringe - und wie schön es da aussieht, das könnt ihr auch auf seiner Seite sehen.

2. Wondergirl: http://wgirl.blogger.de/
Da les ich immer schon mit. Wondergirl studiert irgendwas Geisteswissenschaftliches, hat eine stressige Familie und schreibt ständig in ihrem Blog. Insofern nichts Ungewöhnliches. Da sie aber offenbar charakterlich wie auch was das Schreibtalent betrifft, etwas aus der Reihe fällt – liest sich das großartig. Manchmal etwas banal, manchmal interessiert mich das Jugendzeugs nicht, meistens aber: göttlich.

3. Göttlich ist auch „tief unten“, der Fotograf aus dem Ruhrgebiet: http://suentese.blogger.de/ Ich glaube, ich habe wenig Verständnis für seine techniklastige Kunstauffassung. Aber seine Fotos! Der fotografiert einfach dokumentarisch Straßenecken, Bahnübergänge, Hausfassaden – mit einem Minimalismus, dass es einem ans Herz geht. Und wenn er dann die Homepage von seinem Bäcker verlinkt, dann könnte man fast glauben, im Ruhrgebiet wär die Welt noch in Ordnung.

4. ist meine neue Entdeckung: http://mad.blogger.de/ Kann ich noch nicht viel drüber sagen, außer dass er äußerst sympathisch und klug schreibt, außerdem weckt er Heimatgefühle nach Bremen, wo ich zehn Jahre gelebt hat. Seine Texte sind – von den bisher erwähnten - am ehesten literarisch zu nennen: Man schmökert sie weg.

5. Lady Woodstock: http://atwoodstocks.blogger.de/ Sie schreibt über Filme – von daher schon muss ich mich manchmal auf ihrer Seite äußern. Und zwar schreibt sie äußerst erfrischend, nur leider find ich die Filme oft uninteressant. Sehr interessant dagegen, wenn sie über ihr Wessidasein im Osten des Landes schreibt – ein Höhepunkt und einer meiner Lieblingstexte überhaupt: ihre Schilderung eines Vorstellungsgesprächs (sie der Wessi-Chef –die andere eine junge Frau aus Straußberg): man lacht und weint gleichzeitig.

6. alle die anderen, die ihr wahrscheinlich auch alle lest.
· Frau Klugscheißer, die Stewardess mit ihren erbarmungslos tristen Hotelfensterausblicken aus aller Welt, die leider nur noch selten schreibt: http://smartass.blogger.de/
· Die dunkle Seite, die überall kommentiert und wahrscheinlich der Normalste von uns allen ist: http://mark793.blogger.de/
· unser aller Chef Don Alphonso find ich auch sehr nett: http://rebellmarkt.blogger.de/
· natürlich auch immer dabei: das hermetische Café: http://kid37.blogger.de/
· sowie dessen intellektuelle Variante: Jean Stubenzweig: http://stubenzweig.blogger.de/
· undsoweiterundsofort
... und jetzt hab ich meine Frau mit dem Planungsabend aber genug warten lassen ...

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"Der normalste von uns allen"
- das ist ja mal eine interessante Einschätzung. Und eine, die mir zu knabbern gibt. O Gott, wenn Sie recht hätten, das wäre ja nicht auszudenken. Also nicht, weil ich ein Problem damit hätte, normal zu sein. Aber weil das dann bedeuten würde, dass alle anderen einen noch viel größeren Sockenschuss haben als ich. ;-)

Ach ja, und Danke für die Würdigung! Wenn wir schon mal dabei sind: Mich haben damals Ihre Schilderungen der NVA-Zeit neugierig darauf gemacht, mehr von Ihnen zu lesen, nicht nur wegen des Ost-West-Dings. Und ich darf sagen, ich komme immer wieder gerne hierher.

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Das mit der Normalität - damit mein ich nur, dass ich schon hundertmal in irgendwelchen Blogs die Wogen hab hochschlagen sehen in den Kommentaren. Nur irgendwo zwischendrin steht immer ein Kommentar von mark793, der klar und sachlich die Meinung äußert, die eigentlich jeder vertreten müsste, würde er auf dem Teppich bleiben.
... und danke für das Lob des NVA-Textes - dafür hab ich das blog ja eigentlich mal eingerichtet - und bin dann dabei hängen geblieben.

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Oh danke für die Blumen.
Der Bäcker ist in Ordnung.

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Aber "techniklastige Kunstauffassung"? Ich weiß ja nicht mal, was Kunst ist.

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Eben. Das fiel mir auf, dass Sie über die ästhetische Qualität Ihrer Fotos gerne schweigen (ich glaube, ich habe das Ästehtische auch mal in einem Kommentar angesprochen - und da wollten Sie gar nichts von wissen). Womit Sie fotografieren, ist Ihnen dagegen schon wichtig. Und es fällt auch auf, dass Sie für Technik und Technikruinen als Fotomotiv durchaus eine Vorliebe haben.

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soo wichtig ist mir mein fotogerät auch wieder nicht. teure kameras machen nicht bessere fotos, nur andere. bestenfalls hat man damit paar möglichkeiten mehr, andere, wie etwa mit lomo oder holga, dafür aber nicht.
technik/ruinen sind um mich rum viele, ist eben immer noch alte industriegegend hier. ich knips, was die leute angerichtet haben.

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"ich knips, was die Leute angerichtet haben": So ist es doch richtig. Ich komm immer mehr zu der Meinung, dass es nur zwei Kunstauffassungen gibt, die ich wirklich akzeptiere: entweder gnadenlos prätentiös (also mit dem unbedingten Willen, dem Wesen der Kunst nachzuforschen) oder einfach dokumentarisch: sagen, was ist. Dieses ganze Klassische - von "Iphigenie auf Tauris" bis "Homo faber" - berührt mich nicht mehr. Oder - um in Ihr Metier zurückzukehren: entweder Cindy Sherman oder August Sander. Alles andere wirkt zu leicht kitschig.

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Renger-Patzsch.

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Danke für den Tipp. Den kannte ich wirlich nicht. Aber schon auf der ersten Ergebnis-Seite von Google-Bilder waren zwei, drei so schöne! .. eine Landstraße im Winter, ein paar Gläser, die hier liebend gern einstellen würde, mich aber aus urheberrechtlichen Gründen nicht wage. Liebe Leser, gucken Sie selber!

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Oh, danke
für die netten Worte! (Ich wusste auch gar nicht, dass ich nicht der einzige Analphabet bei blogger.de bin!)

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Ich danke auch ergebenst für die netten Worte und die Erwähnung meines trivialen Blogs auf deinen erlesenen Seiten. Ich fühle mich echt geschmeichelt.
Dass es dir ausgerechnet dieses unsägliche Vorstellungsgespräch angetan hat, ist mir ja beinahe peinlich, das war ja nun wirklich das negativste Beispiel überhaupt.
Schöne Grüße
Lady Woodstock

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MAD und Woodstock (mit Euren 70er Namen):
Gern geschehen.
Und was "Straußberg" betrifft: Das Negativste ist oft das Interessanteste.

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