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Sonntag, 29. April 2007
Armeezeit, Teil 10
damals, 23:54h
Gleich am ersten Tag nach der Rückkehr in die Kaserne, wenige Stunden nach dem offiziellen Ende des Urlaub in der Sonntagnacht um 24 Uhr, sollte unsere Einheit für eine Woche auf ein Übungsgelände bei Rathenow fahren. Die Aktion begann - wie alle größeren oder kleineren Übungsfahrten - mit einem Alarm, der kurz vor dem üblichen Weckruf um 6 Uhr ausgelöst wurde. Man muss sich das nicht so schlimm vorstellen, wie es klingt, immerhin wussten wir von dem Alarm, hatten unsere Sachen schon bereitgelegt und konnten, als der Pfiff ertönte, trotz Übermüdung die geforderten Zeiten einhalten - 4 Minuten, um mit vollständiger Ausrüstung an der Waffenkammer zu erscheinen, 15 Minuten bis zu den Fahrzeugen beim Wagenpark. Ein bisschen Angst hatte ich nur wegen Michael, unserem Lastwagenfahrer: Ich hatte ihn am Kasernentor getroffen, als ich kurz vor Mitternacht eintraf, und er war vollkommen betrunken gewesen. Aber er fuhr millimetergenau rückwärts, bis die Kanone in die Anhängerkupplung einrastete, die wir anderen hielten, genauer als bei den Übungen vorher, wir konnten gar nicht überrollt werden.
Und als die Kanone daran hing und wir auf der Ladefläche saßen, begann das lange Warten. Erst gegen Mittag verließen wir die Kaserne. Kurz darauf trafen wir an der Verladerampe ein, und auch hier dauerte es wieder Stunden, bis alles - Fahrzeuge, Kanonen, Mannschaften - ordnungsgemäß auf die Eisenbahn verladen war. Das Ganze hatte etwas von Rucksackurlaub. Meist stand der Zug irgendwo im Gelände und wartete. Wir lagerten im Waggon auf den Holzpritschen, löffelten das kalte, geschmacksneutrale Dosenfutter, das reichlich vorhanden war und erhitzten unsern Tee am Ofen in der Wagenmitte. Zum Austreten oder wenn man mal allein sein wollte, gab es das Brachland am Bahndamm. Man musste keine Angst haben zurückzubleiben. Die Pfiffe und das Geschrei, die die Weiterfahrt ankündigten, konnte man nicht überhören.
Und als die Kanone daran hing und wir auf der Ladefläche saßen, begann das lange Warten. Erst gegen Mittag verließen wir die Kaserne. Kurz darauf trafen wir an der Verladerampe ein, und auch hier dauerte es wieder Stunden, bis alles - Fahrzeuge, Kanonen, Mannschaften - ordnungsgemäß auf die Eisenbahn verladen war. Das Ganze hatte etwas von Rucksackurlaub. Meist stand der Zug irgendwo im Gelände und wartete. Wir lagerten im Waggon auf den Holzpritschen, löffelten das kalte, geschmacksneutrale Dosenfutter, das reichlich vorhanden war und erhitzten unsern Tee am Ofen in der Wagenmitte. Zum Austreten oder wenn man mal allein sein wollte, gab es das Brachland am Bahndamm. Man musste keine Angst haben zurückzubleiben. Die Pfiffe und das Geschrei, die die Weiterfahrt ankündigten, konnte man nicht überhören.
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