Dienstag, 4. Juli 2017
G20 – Hauptsache laut
damals, 23:49h
„Das ist doch eine Unverschämt.“, murmelt meine Frau im Halbschlaf und wälzt sich im Bett umher. Ich greife nach den Ohropax. Es ist Mitternacht und über Altona kreist seit Ewigkeiten ein Hubschrauber, mal näher, mal weiter weg.
Heute Morgen erzählt eine Kollegin, welch dringende Aufgabe dieser Hubschrauber zu vollbringen hatte: Er stand nämlich meist fast direkt über ihrem Haus und sie ist gucken gegangen – bei den Bauwagenleuten in der Gaußstraße wurden offenbar illegal Schlafende gesucht.
Schließlich haben die Gerichte ja festgestellt, dass angereiste Protestierende während des G20-Gipfels demonstrieren dürfen. Schlafen dürfen sie zwischendurch aber nicht, das ginge denn doch zu weit. Man muss sie mit Hubschraubern aufscheuchen. Hauptsache Krawall.
Schon beim Auftakt am Sonntag war das ja so: In der Innenstadt wurden Plakate hochgehalten und Sprechchöre gerufen – die Polizei ließ sich nicht lumpen und ließ ihre Mannschaftswagen mit Sirene und Blaulicht die Stresemannstraße hoch- und runterfahren. Hauptsache laut.
Meine Schule bleibt während des Gipfels geschlossen, wir machen am Donnerstag einen Ausflug, am Freitag bleiben die Schüler mit einer Aufgabe zu Hause. Besser ist das. Meine Schüler haben Stress und Chaos genug in sich selber, sie brauchen nicht auch noch G20.
Dennoch ermahnt uns heute die Schulbehörde per Mail, wir dürften am Freitag nicht „streiken“, d.h. mit Schülern zu den Protestveranstaltungen gehen. Es scheint wohl vereinzelt Lehrer zu geben, die so bescheuert sind.
Wie auch immer: Es wird sicher schön laut am Freitag in Hamburg, so richtig mit Martinshorn und Hubschraubern und Polizei in voller Montur. Herr Maaßen sagte heute in der Tagesschau, dass er sich auch genügend Linksextreme erhofft mit Zwillen und Brandsätzen, ein paar davon hat er zu seiner Freude schon gefunden.
Für Leute, dies mögen, wird das sicher ein schönes Fest. Und auch Putin, Trump und Erdogan werden ihre Freude haben – die stehn ja auf Krawall.
Heute Morgen erzählt eine Kollegin, welch dringende Aufgabe dieser Hubschrauber zu vollbringen hatte: Er stand nämlich meist fast direkt über ihrem Haus und sie ist gucken gegangen – bei den Bauwagenleuten in der Gaußstraße wurden offenbar illegal Schlafende gesucht.
Schließlich haben die Gerichte ja festgestellt, dass angereiste Protestierende während des G20-Gipfels demonstrieren dürfen. Schlafen dürfen sie zwischendurch aber nicht, das ginge denn doch zu weit. Man muss sie mit Hubschraubern aufscheuchen. Hauptsache Krawall.
Schon beim Auftakt am Sonntag war das ja so: In der Innenstadt wurden Plakate hochgehalten und Sprechchöre gerufen – die Polizei ließ sich nicht lumpen und ließ ihre Mannschaftswagen mit Sirene und Blaulicht die Stresemannstraße hoch- und runterfahren. Hauptsache laut.
Meine Schule bleibt während des Gipfels geschlossen, wir machen am Donnerstag einen Ausflug, am Freitag bleiben die Schüler mit einer Aufgabe zu Hause. Besser ist das. Meine Schüler haben Stress und Chaos genug in sich selber, sie brauchen nicht auch noch G20.
Dennoch ermahnt uns heute die Schulbehörde per Mail, wir dürften am Freitag nicht „streiken“, d.h. mit Schülern zu den Protestveranstaltungen gehen. Es scheint wohl vereinzelt Lehrer zu geben, die so bescheuert sind.
Wie auch immer: Es wird sicher schön laut am Freitag in Hamburg, so richtig mit Martinshorn und Hubschraubern und Polizei in voller Montur. Herr Maaßen sagte heute in der Tagesschau, dass er sich auch genügend Linksextreme erhofft mit Zwillen und Brandsätzen, ein paar davon hat er zu seiner Freude schon gefunden.
Für Leute, dies mögen, wird das sicher ein schönes Fest. Und auch Putin, Trump und Erdogan werden ihre Freude haben – die stehn ja auf Krawall.
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damals,
Freitag, 21. Juli 2017, 00:58
Nachtrag: Man muss es ja noch nichtmal verschwörungstheoretisch weiterdenken, die Fakten sind ja schon schrill genug: Da spielen vermummte Gestalten Krieg auf dem Dach eines leer stehenden Hauses direkt neben dem Tagungsgelände, das sie 2 Tage vor dem G20-Gipfel ohne jede Gegenwehr besetzen konnten und dessen Schlüssel bei der Polizei liegt. Hubschrauber filmen sie dabei, wie sie Gehwegplatten zum Runterwerfen bereitlegen. Die Polizei rückt nicht vor und die Videobilder flimmern über unsere Bildschirme.
Schon in den 20er Jahren hofften ja die Rechten, als sie merkten, dass sie den Sturz der Demokratie nicht alleine hinkriegen, auf die tatkräftige Revoluzzer-Mithilfe der Linken. Und diese Linken wären auch glatt in die Falle gelaufen, sich zum Werkzeug der Rechten zu machen, nur waren sie Gott sei Dank zu doof, einen solchen Umsturz auch hinzukriegen.
Später in den 70er Jahren, als Aldo Moro von Linksterroristen ermordet wurde, da kam der Auftrag direkt aus rechhten, antidemokratischen Geheimzirkeln, die sich „Stay Behind“ nannten. Aber auch wenn die Linken eigenständig tätig wurden, ging es in dieselbe Richtung: Die RAF ermordete Rohwedder, darauf folgte Breuel. Sie ermordete Herrhausen, bald darauf folgte Ackermann.
Man hat sich noch immer darauf verlassen können, dass die antidemokratische Linke die Sache der antidemokratischen Rechten betreibt.
Schon in den 20er Jahren hofften ja die Rechten, als sie merkten, dass sie den Sturz der Demokratie nicht alleine hinkriegen, auf die tatkräftige Revoluzzer-Mithilfe der Linken. Und diese Linken wären auch glatt in die Falle gelaufen, sich zum Werkzeug der Rechten zu machen, nur waren sie Gott sei Dank zu doof, einen solchen Umsturz auch hinzukriegen.
Später in den 70er Jahren, als Aldo Moro von Linksterroristen ermordet wurde, da kam der Auftrag direkt aus rechhten, antidemokratischen Geheimzirkeln, die sich „Stay Behind“ nannten. Aber auch wenn die Linken eigenständig tätig wurden, ging es in dieselbe Richtung: Die RAF ermordete Rohwedder, darauf folgte Breuel. Sie ermordete Herrhausen, bald darauf folgte Ackermann.
Man hat sich noch immer darauf verlassen können, dass die antidemokratische Linke die Sache der antidemokratischen Rechten betreibt.
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