Sonntag, 5. Juni 2016
Woran erkennt man die Krise der Demokratie?
arboretum stellt ja gerne "Fragen der Menschhheit". Ich habe heute eine Frage der Menschheit in Deutschland:
Woran erkennt man die Krise der Demokratie hier? Am Erscheinen der AfD oder doch eher am Verschwinden der FDP?
Ich meine (wie Sie schon an der Fragestellung merken), dass ein bisschen Provokation und Bewegung an den politischen Rändern einer Demokratie nicht schadet, ja sie vielleicht eher belebt. Schlimmer ist es, wenn der liberale Kern fehlt. Die FDP hat sich binnen eines Jahrzehnts von einer teils rechts-, teils linksliberalen Partei erst zu einer Lobbygruppierung und dann zu so einer typischen egoistischen Splittergruppe entwickelt. Und bei den Parteien, die sich Parteien der Mitte nennen, kann ich auch wenig Interesse für bürgerrechtliche Fragen finden. Wie soll eine Demokratie funktionieren, in der ein liberales Klima und Bürgerfreiheiten wie selbstverständlich ökonomischen, bürokratischen oder ideologischen Erfordernissen untergeordnet werden?
(Da ist es doch logisch, dass auch die an den politischen Rändern keine Lust mehr haben, sich an liberale Regeln des Miteinander zu halten.)

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