Dienstag, 10. Mai 2016
Auch Madame Tussauds ist lehrreich
Familienurlaub heißt immer auch Kinderprogramm. Aber nun sage man nicht, ?Madame Tussauds?, das sei blöde Unterhaltung und einfach stumpfsinnig. Denkanstöße gibt es auch da. Meine Frau betrachtete sich z.B. die wächserne Taille von Herzogin Kate aus der Nähe und fragte sich, ob ein derart anorektischer Körper tatsächlich lebensfähig sein könnte. Ich blieb bei Audrey Hepburn stehen und überlegte, was diese verschleierte Frau wohl träumen mag: Hasst sie das christliche Abendland und sein Schönheitsideal oder eher im Gegenteil?


Na, und dann dachte ich noch, wie unrecht Sigmar Gabriel hat, wenn er meint, man solle die Politik doch lieber anhand der Inhalte beurteilen anstatt anhand der Personen. Bei Madame Tussauds lernt man, dass das Äußere schon einiges aussagt: Welchem ideologischen Führer würden Sie folgen? A (wie Atatürk), dessen Blick das ganze ?Ich weiß Bescheid und ihr dumme Masse müsst mir folgen? ausstrahlt? Oder lieber B mit seinem ?Die Welt ist schön, wenn man nur richtig verdrängt!??


Oder dann doch lieber C: ?Ich weiß nicht, ob sich das wirklich lohnt, die vielen Gefängnisjahre, aber ich halts jetzt einfach durch, vielleicht folgt mir ja jemand.?? Oder D, dem ganz offensichtlich ein irrationaler Glaube die Kraft gibt, dieses Jammertal Welt würdig zu durchschreiten?


Ich persönlich neige ja zu C und noch mehr zu D. Madame Tussaud lehrt einen, den Ideologen ins Gesicht zu sehen, ihnen die Wahrheit aus dem Gesicht abzulesen.

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