Montag, 11. Juli 2011
Sendepause
damals, 03:08h
Ich wollte mich nur mal wieder melden. In meinem realen Leben passiert grad viel, beruflich jedenfalls, weniger in der Beziehung, da bei meiner Frau auch grad beruflich viel passiert. Hoffen wir, dass wir bald die Erfolge genießen können.
Aber das ist ja nicht das vorrangige Thema meines Blogs, da geht es ja um das Geistige. Ich wusste schon, worüber ich als Nächstes schreiben wollte: über Dietrich Bonhoeffer (ja, ich weiß, ich bevorzuge nunmal die jeweils unaktuellsten Themen). Denn ich hatte mal im Zuge meines Referendariats eine Bonhoeffer-Biografie gelesen, die mich schwer beeindruckt hat. Und jetzt begegnete sie mir in einer Grabbelkiste wieder und ich hab sie mir gekauft, wieder gelesen und war wieder begeistert. Nur in einem Punkt nicht: Bonhoeffer und die Frauen. Da schien mir die Autorin, Renate Wind, doch etwas idealisiert zu haben. Und da ich grad nichts zu lesen hatte und noch größere Lektüre für den Urlaub (ab nächste Woche schon!) brauchte, kaufte ich mir gleich noch die beiden üblichen wissenschaftlichen Bonhoeffer-Biografien, nur um gleich nach der ersten Prüfung festzustellen, dass diese in punkto Frauen nicht einmal idealisierten, sondern schlicht gänzlich ignorierten. Und doch hat mich die Sache gepackt (vielleicht vermessen, da ich die die theologischen Feinheiten weder verstehe noch zu schätzen weiß): Ich lese jetzt die drei Biografien parallel und hoffe, dass irgendwas dabei rauskommt.
Vielleicht lasse ich mich ja am Ende taufen. Lieber wär mir allerdings, wenn ich etwas Sinnvolles schreiben würde. Ob das ein Blog-Beitrag wird, das weiß ich allerdings noch nicht.
Jedenfalls muss ich Sie, meine Leser, bitten, noch etwas zu warten. (Auch bei Damenwahl, um nur ein Beispiel zu nennen, hats ja etwas länger gedauert – und dann hat sich das Warten doch gelohnt.) Bei mir ist jedenfalls erstens Leben angesagt, zweitens Urlaub, drittens Lektüre. Aber ich bin sicher, ich komme auf mein Blog zurück.
Aber das ist ja nicht das vorrangige Thema meines Blogs, da geht es ja um das Geistige. Ich wusste schon, worüber ich als Nächstes schreiben wollte: über Dietrich Bonhoeffer (ja, ich weiß, ich bevorzuge nunmal die jeweils unaktuellsten Themen). Denn ich hatte mal im Zuge meines Referendariats eine Bonhoeffer-Biografie gelesen, die mich schwer beeindruckt hat. Und jetzt begegnete sie mir in einer Grabbelkiste wieder und ich hab sie mir gekauft, wieder gelesen und war wieder begeistert. Nur in einem Punkt nicht: Bonhoeffer und die Frauen. Da schien mir die Autorin, Renate Wind, doch etwas idealisiert zu haben. Und da ich grad nichts zu lesen hatte und noch größere Lektüre für den Urlaub (ab nächste Woche schon!) brauchte, kaufte ich mir gleich noch die beiden üblichen wissenschaftlichen Bonhoeffer-Biografien, nur um gleich nach der ersten Prüfung festzustellen, dass diese in punkto Frauen nicht einmal idealisierten, sondern schlicht gänzlich ignorierten. Und doch hat mich die Sache gepackt (vielleicht vermessen, da ich die die theologischen Feinheiten weder verstehe noch zu schätzen weiß): Ich lese jetzt die drei Biografien parallel und hoffe, dass irgendwas dabei rauskommt.
Vielleicht lasse ich mich ja am Ende taufen. Lieber wär mir allerdings, wenn ich etwas Sinnvolles schreiben würde. Ob das ein Blog-Beitrag wird, das weiß ich allerdings noch nicht.
Jedenfalls muss ich Sie, meine Leser, bitten, noch etwas zu warten. (Auch bei Damenwahl, um nur ein Beispiel zu nennen, hats ja etwas länger gedauert – und dann hat sich das Warten doch gelohnt.) Bei mir ist jedenfalls erstens Leben angesagt, zweitens Urlaub, drittens Lektüre. Aber ich bin sicher, ich komme auf mein Blog zurück.
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behrens,
Montag, 18. Juli 2011, 13:07
Ich bin ein großer Bonhoeffer-Fan. Obwohl ich noch keine vollständige Biographie von ihm gelesen habe, sondern nur die Verfilmung gesehen habe und einige seiner Gedichte kenne. Mich beeindrucken Menschen, die ihre Überzeugung leben.
Ich interessiere mich übrigens auch für die Haltung von Schriftstellern, Politikern und Wissenschaften gegenüber Frauen. Es ist nicht immer schön, was man da nachlesen kann. Manchmal gerät ein Idol dann doch etwas ins Wanken. Aber ich bin schon gespannt auf Ihren Bericht. Bis dahin wünsche ich noch eine schöne Sendepause!
Ich interessiere mich übrigens auch für die Haltung von Schriftstellern, Politikern und Wissenschaften gegenüber Frauen. Es ist nicht immer schön, was man da nachlesen kann. Manchmal gerät ein Idol dann doch etwas ins Wanken. Aber ich bin schon gespannt auf Ihren Bericht. Bis dahin wünsche ich noch eine schöne Sendepause!
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damals,
Mittwoch, 3. August 2011, 20:50
Oh, danke, die Ferien waren gut - wenn man von den Regentagen absieht. Und Ihr Idol Bonhoeffer will ich keineswegs ins Wanken bringen, wie mein obiger Beitrag trotz kritischer Anmerkungen hoffentlich zeigt.
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sid,
Samstag, 3. September 2011, 19:56
Ich fand den angesprochenen Beitrag sehr milde (allerdings kenne ich die Biographien nicht, nur die üblichen 1-3 Dokus, die hier alle Jahre wieder mal gezeigt werden) und Ihren Ansatz über die Beziehung teile ich. Was wäre nur aus ihm (noch) geworden, wenn... aber das fragt man sich öfters mal : )
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damals,
Sonntag, 4. September 2011, 16:17
Meine Mildheit hatte schon ihren Grund.
Ich hatte ja zuerst Renate Wind gelesen, die die entscheidende Beziehung Bonhoeffers zu Elisabeth Zinn immerhin thematisiert: Sie widmet ihr eine halbe Seite. Ich fand das total spannend und holte mir die beiden "wissenschaftlichen" Biographien, weil ich mehr wissen wollte - musste dann aber feststellen, dass diese sich fast gänzlich darüber ausschweigen. Na, und dann habe ich eben weitergelesen und erlag - wie wohl jeder - einfach dem Charme der Person Bonhoeffer.
Tja, was wäre aus ihm geworden? Und vor allem: Was wäre aus der evangelischen Kirche geworden? Ich (als dem Christentum nahestehender Atheist) habe ja manchmal Sehnsucht nach einer evangelisch-christlichen Gemeinschaft - muss aber bei genauerer Begegnung immer entsetzt vor der Angepasstheit und Spießigkeit dieser Kirche zurückschrecken, die zwar, soweit ich sehe, Einzelpersonen vom Schlage Bonhoeffers toleriert, nie aber Gemeinschaften.
Ich hatte ja zuerst Renate Wind gelesen, die die entscheidende Beziehung Bonhoeffers zu Elisabeth Zinn immerhin thematisiert: Sie widmet ihr eine halbe Seite. Ich fand das total spannend und holte mir die beiden "wissenschaftlichen" Biographien, weil ich mehr wissen wollte - musste dann aber feststellen, dass diese sich fast gänzlich darüber ausschweigen. Na, und dann habe ich eben weitergelesen und erlag - wie wohl jeder - einfach dem Charme der Person Bonhoeffer.
Tja, was wäre aus ihm geworden? Und vor allem: Was wäre aus der evangelischen Kirche geworden? Ich (als dem Christentum nahestehender Atheist) habe ja manchmal Sehnsucht nach einer evangelisch-christlichen Gemeinschaft - muss aber bei genauerer Begegnung immer entsetzt vor der Angepasstheit und Spießigkeit dieser Kirche zurückschrecken, die zwar, soweit ich sehe, Einzelpersonen vom Schlage Bonhoeffers toleriert, nie aber Gemeinschaften.
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behrens,
Dienstag, 21. Februar 2012, 00:52
Stolpere gerade über Ihre Formulierung „Dem Christentum nahestehender Atheist“. Heißt dies, dass Sie, dass Sie zwar nicht an Gott glauben, aber an christliche Werte? Ich lag jahrelang im Clinch mit der Kirche, aus der ich aus vollster Überzeugung im Alter von 15 Jahren ausgetreten bin. Aber ich habe mich wieder versöhnt. Es gibt immer noch manches, was mich stört, aber es gibt eben auch viel, was ich für sehr wertvoll halte. Habe auch schon vor längerem die Werke von Menschen entdeckt, die Brücken zwischen dem Christentum und dem Buddhismus geschlagen haben, wie z.B. Hugo-Enomiya-Lassalle oder Graf Dürckheim. Es lohnt sich immer, bei dem Studium der Religionen in die Tiefe zu gehen. Das ist etwas, was ich beim Atheismus vermisse – er bleibt in Platituden stecken und verallgemeinert.
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damals,
Dienstag, 21. Februar 2012, 22:16
Ja,
genau das heißt es, dass mir die christlichen Werte nahe sind, ich aber an einen christlichen (dreieinigen, personifiziert männlichen) Gott nicht glaube, während mir anderes, Gedanken um Passion, Demut etc. sehr lieb sind (selbst wenn davon nicht alles vernünftig ist). Mit Buddhismus kann ich hingegen nichts anfangen, kenn ich vielleicht zu wenig.
Na, und ansonsten: Am konkretesten findet sich mein Glaubensbekenntnis in Hofmannthals Terzinen: dass wir mit unseren Ahnen identisch sind, dass der beste Tod ist hinüberzufließen "in Bäum und Gras und sich matt lächelnd zieren" und natürlich: "Und drei sind eins: ein Mensch, ein Ding, ein Traum."
Na, und ansonsten: Am konkretesten findet sich mein Glaubensbekenntnis in Hofmannthals Terzinen: dass wir mit unseren Ahnen identisch sind, dass der beste Tod ist hinüberzufließen "in Bäum und Gras und sich matt lächelnd zieren" und natürlich: "Und drei sind eins: ein Mensch, ein Ding, ein Traum."
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behrens,
Mittwoch, 22. Februar 2012, 20:46
Ich kenne dieses wundervolle Gedicht und empfinde es ebenso wie Sie als eine sehr einfühlsame Darstellung unseres menschlichen Daseins.
Der "personifiziert männliche" Gott entpricht der Sichtweise der patriarchalischen Kultur. Als Christ hat man aber auch die Freiheit (zumindest nehme ich sie mir) einer anderen Sichtweise.
Der "personifiziert männliche" Gott entpricht der Sichtweise der patriarchalischen Kultur. Als Christ hat man aber auch die Freiheit (zumindest nehme ich sie mir) einer anderen Sichtweise.
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damals,
Dienstag, 15. November 2022, 11:43
Falls doch noch mal jemand nachlesen will: hier ist der Text: https://damals.blogger.de/stories/1864385/
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