Samstag, 15. Juni 2024
Gelangweilt im Supermarkt
Wenn ich meinen alten Vater zum Supermarkt fahre, habe ich immer viel Wartezeit. Während er im Schneckengang seinen Wagen durch die Reihen schiebt und alles nach Sonderangeboten abschnobert, lese ich gelangweilt Etiketten.

Da wirbt zum Beispiel eine Firma aus dem Spreeewld mit regionalen Produkten:




Natürlich schwimmen in den Spreewaldkanälen keine Heringe (die kommen aus Norwegen, wie hinten im Kleingedruckten verzeichnet ist) - regional ist also nicht das Produkt, sondern der Ort, wo der Gewinn eingestrichen wird, und das kann beim Kaufen durchaus Sinn ergeben, wenn mensch nicht möchte, dass eine Firma "aus dem Westen" den Reibach macht.

Für andere ist dann weniger die Region, mehr das Vegane wichtig. Deshalb gibt es jetzt auch vegane Kuhbonbons:



Mensch fühlt sich ökologisch auf der sicheren Seite, wenn die Milch nicht der regionalen Kuh, sondern den Kokospalmen im globalen Süden abgezapft wird. Immerhin: Auch hier wird der Gewinn regional, in Deutschland, eingestrichen.

Und da wir uns im Supermarkt eines Wohnggebiets befinden, das in den 1970er Jahren für Armee und Polizei errichtet wurde, dürfen natürlich auch diese Produkte nicht fehlen:





Na ja, jedem, was er mag ...

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Lass mich raten: ein Laden von der dänischen Netto-Kette.

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Nein, es ist die Kölner Kette. (Sie gleichen sich halt alle.)

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Erstaunlich, wo sie das DDR-Zeug überall feilbieten. Es gibt da noch die Tomatensoße mit Jagdwurst, dekoriert mit drei pausbäckigen Jungpionieren, die ihre Pionierbluse und blaues Halstuch auftragen. Und tote Oma in der Dose.

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