Mittwoch, 1. März 2023
Wo soll ich jetzt langfahren?
Also, mal das Positive vorweggeschickt: Ich freue mich, dass man in Hamburg neuerdings darüber nachdenkt, wie der Fahrradverkehr sinnvoll geregelt werden könnte. Die Horrorstrecke Reeperbahn zum Beispiel hab ich seit Jahren vermieden – heute fuhr ich sie mal wieder, und war begeistert: Die neue Bus- und Radspur war ein echtes Erlebnis (und die Autos können auf die verlorene zweite Spur wirklich verzichten, da ja niemand die Reeperbahn als Hochgeschwindigkeits- und Durchrasestrecke verwendet oder verwenden sollte.)

Als allerdings am Spielbudenplatz ein Bus hinter mir auflief, bin ich dann doch wieder wie gewohnt auf den Fußgängerweg ausgewichen (zumal dort nur völlig orientierungslose Menschen den Fußgängerweg direkt an der Straße benutzen anstatt des gemütlichen Schlenderwegs entlang der vereinigten Littmannschen Lokalitäten) …



Aber wie soll ich mich nun hier verhalten? Ich weiß, hinter der nächsten Kurve, das wird’s echt eng, sowohl auf der Fahrbahn wie auf dem Fußgängerweg, wie das eben so ist in Altstadtstraßen. Soll ich den alten Radweg (rechts: rot) benutzen und wie gewohnt den Fußgängern in die Parade fahren? Oder soll ich der neuen Empfehlung folgen und mich in den Kampf mit den Autos um die enge Fahrbahnfläche begeben?

Zumal mir bewusst ist, dass ein – zwei Sträßchen weiter der Kampf gegen die Autos nicht gerade dem Ausgleich verschiedener Interessen, sondern der Verdrängung der allerletzten Einzelhändler zugunsten von noch mehr Gastro-Kommerz dient.

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Fahren Sie im Zweifel da lang, wo die Überlebenschancen größer sind.

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Das jedenfalls haben die Fahrradfahrer vor mir getan, wie die Spuren durch die Pfütze zeigen, und ich bin ihnen gefolgt. Dennoch bleibt die Frage, weshalb die Stadtplanung ihren an sich lobenswerten Plan, den Radfahrern Platz auf der Fahrbahn einzuräumen, wenn es auf Altstadtstraßen eng wird - weshalb sie diesen Plan nicht bis zuende durchführt, sondern es bei einem bloßen Hinweis an die Radfahrer belässt, auf dass diese sich diesen Platz selbst erkämpfen mögen.

Sodass sie, falls sie nicht überleben, immhin sicher sein können, dass sie im Recht waren.

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