Dienstag, 6. Juli 2021
Wahlkampfirrsinn
Vor ein paar Wochen hat ein Tagesschausprecher einen Roman veröffentlicht, in dem er ein düsteres Bild der Zukunft malt. Er warnt vor einer Zeit, in der sich linksgrünes Gedankengut und "Cancelculture" schon so weit verbreitet haben, dass z. B. öffentliche Angestellte sich einer "Peinlichen Befragung" stellen müssen, in der ihre Einstellungen und Kontakte auf rechte Einflüsse geprüft werden und was dergleichen ideologisierte Maßnahmen mehr sind. Als es gar nicht mehr anders geht, greift eine moralisch aufrechte, blonde, christliche Ostdeutsche zur Waffe und schießt auf die grüne Kanzlerkandidatin.

Der CDU-Politiker Hans-Georg Maaßen las den Roman und war entsetzt über das Gedankengut von Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Er forderte öffentlich, die Biografien dieser Journalisten, insbesondere der Tagesschau, auf Verbindungen ins linksextremistische Lager zu überprüfen. Und jetzt regen sich alle über ihn auf. Dabei hat er doch nur in der Aufregung rechts und links verwechselt.

Na ja, das kann jedenfalls noch heiter werden mit diesem Wahlkampf, wenn das so weiter geht.

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Und der CDU-Kanzlerkandidat Laschet scheint kein Problem mit Maaßens Forderungen zu haben.

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Na, dass er kein Problem damit hat, das glaub ich nicht - er hat wohl eher Angst, sich mit Irrwitz zu beschäftigen, weil der ja, wie man weiß, vernünftigen Kompromissen unzugänglich ist und einem bei Dissens gern aggressiv (oder noch schlimmer: trickreich) in die Parade fährt.

... aber ignorieren ist natürlich noch falscher, damit setzt man ihn ins Recht und macht ihn noch frecher.

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Eben. Laschet hat öffentlich nichts dazu gesagt.

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