Samstag, 7. November 2020
Phantomschmerz
Ich steh heute Morgen auf, taper ich in die Küche und mache das Radio an, um beim Kaffeekochen ein bisschen was Interessantes aus der weiten Welt zu hören. Aber ich hör nur „Pensylvania“ und Auszählung“ und schalte gleich wieder aus. Seit Tagen geht das nun so, einfach grässlich!

Nicht, dass ich nicht auch wissen wollte, wer der nächste US-Präsident wird – aber doch nicht tagelang von morgens bis abends! Nachdem ich seit Monaten genauestens über Kandidatenkür und Vorwahlen informiert wurde. Ist das nicht ein bisschen unverhältnismäßig? Wie das Kaninchen starren sie immer noch auf den Besatzer von vor Jahrzehnten, da sind die Putin-Versteher ja Waisenkinder dagegen.

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Vielleicht ist die US-Wahl eine der wenigen Möglichlichkeiten, mal über etwas anderes als Corona berichten zu dürfen?

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Vielen Dank für den so schön ketzerischen Kommentar! Besonders das "dürfen". Er zeigt mir, dass auch ich verschwörungstheoretisch unterwegs war: Vermutlich ist es gar kein Untertanengeist gegenüber den USA, wenn so viel zu viel über den US-Wahlkampf berichtet wird, sondern schlichtes Nicht-Nachdenken: Ob die Welt den widerlichen Trump endlich los wird, das ist natürlich eine aufregende Frage - deswegen wird sie heute gestellt (denn Aufregendes schafft Interesse, auch Interesse am jeweiligen Medium), dann stellt man sie aus Routine und Nicht-Nachdenken halt morgen wieder und übermorgen auch usw., bis der allerletzte Rest Sensation aus ihr ausgelutscht ist.
Ebenso nämlich bei Corona: Dass so ermüdend viel und auch Unnützes darüber berichtet wird, das ist doch nicht Folge einer Anweisung von oben oder so (von wegen wir dürfen nichts anderes) - sondern es wird etwas Wichtiges und Spannendes aus lauter Nichtnachdenken und Kreativlosigkeit so lange wiederholt, wie einem nichts anderes ein- oder auffällt.

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Hier war leider auch nix anderes in den Medien - seit Wochen!
Den Vogel schoß dieses Wochenende der Teletext ab, als als einzige (!!) Inlandsmeldung die Sturzverletztung von VdB zu lesen war.
Ist ja fast so, als hätte es bei uns keinen Terroranschlag mit SEHR vielen offenen Mißständen gegeben...

Ich versteh schon, daß man berichten sollte - aber stundenlange Nullnummern? Zu berichten, daß es nichts zu berichten gibt - ahja...
Da sehe ich tatsächlich lieber das Wetterpanorama oder die Straßbahnfahrten durch die Stadt oder Stativaufnahmen von Zootieren.

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