Montag, 27. November 2017
Psychosomatisches Erlebnis
Heute Morgen musste ich einen Schüler im Praktikum besuchen, Abschlussgespräch, und radelte die Luruper Hauptstraße runter. Auf einmal fiel mir etwas ein, etwas Scheußliches, Widerliches, das irgendwie mit meinem Traum von dieser Nacht (an den ich mich nicht erinnern kann) zu tun hatte und mit dieser Straße – oder einer ähnlichen Straße, mehr in Richtung Eppendorf. Und zwar kein wirkliches Erlebnis, sondern etwas Geistiges: ein Traum, eine Gedanke, eine Entscheidung oder so. Ich versuchte mich zu erinnern, da überkam es mich: Mir wurde schlecht, ich musste anhalten und würgte und hustete, Tränen traten mir in die Augen – und nach einer halben Minute war es vorbei, und ich stand da, desorientiert und mit einem Gefühl der Enttäuschung, da ich mich doch nicht übergeben hatte und das namenlose Schlechte somit nicht los war. Zehn Minuten später vor dem Schüler wusste ich das Datum nicht, auch nicht, wann nun der letzte Praktikumstag ist (Zahlen verschwinden aus meinem Gehirn immer zuerst, wenn es mit dem Vergessen losgeht). Ich habe einigermaßen rumgestottert, entschuldigte mich wahrheitsgemäß damit, eben Stress gehabt zu haben.
Dies nur als Notiz, da mir so etwas noch nie passiert ist – und man ja im Alltag meist geneigt ist, psychischen Prozessen die konkrete körperliche Relevanz abzusprechen. Ich jedenfalls will mich bemühen, dieses Erlebnis in mir zu behalten und das Schlechte, wenn ich es mit dem Bewusstsein nicht zu fassen kriege, irgendwie anders zu bannen.

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