Donnerstag, 20. August 2015
Zugegeben: Es wird schlimmer
Stresemannstraße, Feierabendverkehr: Vor mir auf dem Radweg kugelt ein beleibter Mann über den Boden, offenbar sturzbetrunken. Erste Überlegung: Muss man helfen? Aber da sehe ich: Er hat zwei Begleiter, die sich bemühen, ihn an den Straßenrand zu ziehen, beide mit langen grauen Haaren und zerschlissener Kleidung, klassische Penner. Eine junge Frau in Sportkleidung und mit so einem digitalen Sportarmband tritt hinzu und versucht, dem Betrunkenen auf die Beine zu helfen. Darauf der Penner: „Das musst du nicht probieren. Das hab ich heut schon 80mal probiert. Doch, das muss ich sagen. Der packts nicht – so’ne Memme, ’n Jude!“

Vor zehn Jahren hätte so ein Penner das Wort „Jude“ nicht in seinem Sprachschatz gehabt, geschweige denn in dieser Wortbedeutung

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