Samstag, 6. Oktober 2012
Unabhängiger Journalismus
Bild, Welt und Hamburger Abendblatt haben durch intensive Recherche ermittelt, dass Peer Steinbrück, der Kanzlerkandidat der SPD, seine Prominenz genutzt hat, um vor Bankern und anderen reichen Leuten für viel Geld Vorträge zu halten. Was für eine Überraschung! Als sich kürzlich Joachim Gauck, der Präsidentschaftskandidat der Union, genauso verhielt, ist ihnen das nicht aufgefallen, da hieß es nur "reisender Demokratielehrer".
Na, und wenn Springer so plumpe Lobby-Politik betreiben darf, dann dürfen das – in entsprechend geringerem Umfang – die anderen auch: Neulich las ich in der taz, dass der Führungswechsel an der Spitze des Verfassungsschutzes völlig in Ordnung sei, nur eben nicht ausreichend, da man außerdem auch zivilgesellschaftliche Anti-Nazi-Organisationen besser finanzieren sollte. Soll heißen: Gar nicht so schlimm, wenn Scharfmacher an der Spitze die Richtung vorgeben – Hauptsache, unsere Kumpels an der Basis kriegen auch ein paar Bröckchen ab vom Kuchen.
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Ja, ich weiß, der Vergleich mit Gauck hinkt ein bisschen:Gauck verdiente sich damit seinen Lebnsunterhalt, während Steinbrück ja durch staatliche Pensionen genügend abgesichert ist und sich nur ein schönes Zubrot verdiente. Aber er spielt ja auch eine Liga höher: Er will Bundeskanzler werden, nicht nur Bundespräsident.

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