Donnerstag, 4. August 2011
Nach fünfzig Jahren ist alles vorbei
Fünfzig Jahre ist der Mauerbau nun her, und da muss das Fernsehen natürlich entsprechend reagieren. Also zum hunderttausendsten Mal die Mauertoten, und da wird nicht nur „An die Grenze“ wieder rausgekramt, über den ich hier schon unter dem Thema „Soldat mit Abitur“ geschrieben habe, sondern es gibt auch ein neues TV-Drama: „Der Mauerschütze“. Das gabs gestern im Ersten und es war so banal, dass es nicht mal ärgerlich war. Da wird das Klischee treu und brav dramatisiert, die Story ist stimmig und rund und total vorhersehbar, die Schauspieler professionell, und was die inhaltliche Problematik betrifft, so sind am Ende alle irgendwie ein bisschen schuld, und wir können um Viertel vor zehn getrost den Fernseher ausschalten und ins Bett gehen.
Eigentlich schön, denn diese Langeweile zeigt, dass das Thema gegessen ist, endlich. Vielleicht können jetzt ja mal die Menschen ins Blickfeld rücken, die gerade in Syrien erschossen werden. Oder die im Mittelmeer ertrinken. Das wäre doch auch mal gut als Thema für den 20.15-Film, oder?

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