Mittwoch, 19. Mai 2010
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Wenn ich mich abends zur zweiten Schicht an den Computer setze, stöbere ich immer erst mal die die Nachbarblogs, und da sind mir dieser Tage einige Frühlingsfotos aufgefallen, so dass auch ich nicht zurückstehen möchte. Wunderbar malerischer Frühling ist es offenbar gerade in Oberitalien, und versteckt in Kommentaren habe ich auch ein nicht weniger schönes Foto aus dem Oderbruch gesehen (auch wenn es da natürlich architektonisch weniger spektakulär zu geht – schließlich ist das Ostelbien). Trist wirken dagegen die jüngst eingestellte Flugplatzansicht aus dem inneren Afrika und die verlassenen Zechen und Bahnhöfe des Ruhrgebiets. Im Rheinland ist man mit dem Rennrad unterwegs und in Bremen sorgt die getreulich abfotografierte Klospülung für herrliches Chaos. Tja, und bei mir, da wird der Radweg zur Arbeit jeden Tag schöner, es könnten richtige glückliche Radtouren sein, wenn ich’s nur nicht immer so eilig hätte. Aber das Gehetze ist nun mal das Abzeichen der Unterschicht, wie man im gemütlichen Oberbayern richtig bemerkt. Und so ärgere ich mich jeden Morgen, kaum dass ich die ersten Momente Glück erradelt habe: weil da schon wieder so ein geschlechtsloses Wesen, Rennrad unterm Hintern, Kapuzenshirt über beide Ohren, ohne links und rechts zu gucken quer meine Bahn abschneidet. Und an der Fußgängerampel stehen fünf Leute und warten geduldig, dass es Grün werde, aber auf den Knopf drückt keiner und ich muss also auch absteigen. Ansonsten aber sind die Fahrten wunderbar. Wie es sich für den Unterschichtler gehört, knipse ich fröhlich mit der billigen Handykamera. Die kann zwar weder das Sonnenglitzern auf der Alster abbilden noch die herrlichen Kastanienblüten an der Christuskirche, aber wie unglaublich grün es ist, das wird schon deutlich. Denn grün wird es jeden Frühling wieder. Vielleicht haben ja die Leute an der Ampel Recht.

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