Donnerstag, 17. Oktober 2024
Abendheimweg in Absurdistan
Donnerstag ist mein langer Tag, da ich noch Bürokratiekram nacharbeiten musste, wurd es noch später. Das soll man nicht machen, ich geriet voll ins Absurdistan:

Am Spritzenplatz geriet ich ich eine Protestaktion der Palästinafreunde, deren Protagonistinnen auf einen Zuruf der Laufkundschaft, was den mit den ermordeten und vergewaltigten Frauen am 7. Oktober gewesen sei, nur "Lügner! Lügner!" schrien. Ich geriet am Rande in eine Diskussion mit einem jungen afghanischen Aktivisten der Truppe, der teilweise akzeptable Ansichten mit diversen Propagandismen vermischte. Als er meinte, die deutsche Öffentlichkeit leugne die Verbrechen der israelischen Armee, fragte ich ihn, ob er in den letzten Tagen mal die Tagesschau geguckt hätte. "Die Tagesschau!" warf daraufhin ein ein älterer Mann mit Zopf und Pali-Tuch ein (so ein typischer linker Rechter, Sie kennen sicher die Sorte), "das ist doch alles Propaganda. Wir haben keine Meinungsfreiheit mehr."

Da ich nun auch nicht wusste, ob ich die Berichte der Tagesschau über israelische militärische Übergriffe für erlogen und üble Proganda des militärisch-industriellen Komplexes halten sollte, machte ich mich aus dem Staub, wurde aber wenige Meter weiter am Alma-Wartenberg-Platz durch eine Polizeikette aufgehalten, die eine weitere Demo begleitete. Da erscholl lautstark der Ruf: "Deutsche Polizisten beschützen die Faschisten!"

Mein Gott! Faschisten! Im roten Altona! ("Nazis raus! ruft es leichter, wo es keine Nazis gibt." sang einst Kraftklub.) Ich bog ab, fuhr nach Hause und schaltete unbelehrbar die Tagesschau an. Geboten bekam ich einen Netanjahu, der konsterniert bekannte, dass ihm seine Soldaten seinen liebsten Feind getötet haben, und nun weiß er gar nicht mehr, mit wem er jetzt noch Verhandlungen ablehnen soll. aber zur Not lässt sich ein Krieg ja auch ohne das weiterführen.

Also schaltete ich den Fernseher aus und goß mir ein Bier ein - und endlich war Ruhe.

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