Freitag, 21. Juni 2024
Rübergemacht
Jemand sei "rübergemacht", nämlich aus der DDR in die BRD, diese Formulierung habe ich bisher nur aus westdeutschem Munde gehört, auch mein eigenes Schicksal hörte ich öfter so bezeichnen, was mir immer ein irgendwie unangenehmes Gefühl bereitete, aber ich habe nie etwas gesagt.

Jetzt lese ich die Formulierung zum ersten Mal von einem Ostdeutschen, von Jurek Becker, in seinem Roman "Irreführung der Behörden". Und auch da kommt sie aus dem Mund einer Figur (einem DDR-Flüchtling), die als affektiert westdeutsch sprechend charakterisiert werden soll. Das war 1973. In einem Roman, der auch in Westdeutschland erschienen ist und viel gelesen wurde.

Aber "rübergemacht" sagen die Westdeutschen noch heute. So viel zur Verständigung zwischen Ost und West.

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