Montag, 23. Juni 2025
Geopolitik aus der Froschperspektive
damals, 15:30h
Die großen Kinder spielen mal wieder mit ihren Bomben, und das lächerliche Spiel dieser Jammergestalten könnte uns egal sein, würden sie die Dinger nicht in regelmäßigen Abständen auf die Menschheit niederfallen lassen.
Wenn man von dieser Niedertracht absieht, könnte einem Netanjahu richtig leid tun: Jahrelang konnte er sich auf seine Partner von der Hamas verlassen, die ihm regelmäßig ein paar Raketen über den Zaun schossen, mit denen er seine rassistische Politik legitimieren konnte. Dann aber wurden sie wild und griffen sein Land brutal an.
Das schien Netanjahu im ersten Augenblick nicht das Schlechteste, denn er konnte nun einen triumphalen militärischen Siegeszug durch Gaza inszenieren und so ganz gut von dem Landraub im Westjordanland, der Dekonstruktion der Gewaltenteilung in Israel und nicht zuletzt von seinen persönlichen Konflikten mit den Ermittlungsbehörden ablenken.
Und auch die Hamas war zufrieden, hatten sie doch die humanitäre Katastrophe in Gaza sehnlichst erhofft, die ihnen Netanjahu frei Haus lieferte – sie sicherte der Organisation das politische Überleben.
Ewig geht das aber dennoch nicht gut: Man kann nicht jahrelang hungernde Flüchtlinge hin und her durch ein Trümmerfeld jagen und behaupten, das sei ein erbitterter Krieg gegen übermächtige Feinde, die dem Staat Israel nach dem Leben trachten. Und wiederholte Bitten an den Iran, nun endlich mal einen ordentlichen Krieg anzufangen, wurden dem armen Netanjahu auch abgelehnt – man sah sich in Teheran finanziell dazu nicht in der Lage und wollte lieber bei der herkömmlichen kostengünstigen Variante bleiben und informell über Hisbollah, Revolutionsgarden und Huthi-Rebellen ein bisschen herumstänkern, das schaffe Unruhe genug, um die von allen benötigte Instabilität in der Region aufrecht zu erhalten. Auf dass jeder dieser Idioten sich alle Optionen offen halten und weiter seiner tödlichen Spielsucht frönen kann.
Und außerdem hatte die Hamas noch ein paar propagandistische Trümpfe in der Hand und konnte ziemlich erfolgreich ein paar Verschwörungstheorien etablieren.
Da half es nun alles nichts mehr und Netanjahu musste eben einfach selbstständig einen neuen Krieg beginnen – sehr zum Leidwesen des Irans, dessen Führung mit Putin den Irrtum geteilt hatte, die ständige Drohung mit der Atombombe würde auf alle Zeiten die Gegner kleinhalten.
Nach wie vor der schwächste Player in diesem hässlichen Spiel bleibt dabei der amerikanische Präsidentendarsteller, der so gern den großen Max markieren würde, aber egal ob vor Putin oder vor Netanjahu sofort kuscht, wenn die ihm mal deutlich sagen, was zu lassen und was zu tun ist.
Man könnte lachen über all die Jammerlappen, wenn es nicht zum Weinen wäre.
Wenn man von dieser Niedertracht absieht, könnte einem Netanjahu richtig leid tun: Jahrelang konnte er sich auf seine Partner von der Hamas verlassen, die ihm regelmäßig ein paar Raketen über den Zaun schossen, mit denen er seine rassistische Politik legitimieren konnte. Dann aber wurden sie wild und griffen sein Land brutal an.
Das schien Netanjahu im ersten Augenblick nicht das Schlechteste, denn er konnte nun einen triumphalen militärischen Siegeszug durch Gaza inszenieren und so ganz gut von dem Landraub im Westjordanland, der Dekonstruktion der Gewaltenteilung in Israel und nicht zuletzt von seinen persönlichen Konflikten mit den Ermittlungsbehörden ablenken.
Und auch die Hamas war zufrieden, hatten sie doch die humanitäre Katastrophe in Gaza sehnlichst erhofft, die ihnen Netanjahu frei Haus lieferte – sie sicherte der Organisation das politische Überleben.
Ewig geht das aber dennoch nicht gut: Man kann nicht jahrelang hungernde Flüchtlinge hin und her durch ein Trümmerfeld jagen und behaupten, das sei ein erbitterter Krieg gegen übermächtige Feinde, die dem Staat Israel nach dem Leben trachten. Und wiederholte Bitten an den Iran, nun endlich mal einen ordentlichen Krieg anzufangen, wurden dem armen Netanjahu auch abgelehnt – man sah sich in Teheran finanziell dazu nicht in der Lage und wollte lieber bei der herkömmlichen kostengünstigen Variante bleiben und informell über Hisbollah, Revolutionsgarden und Huthi-Rebellen ein bisschen herumstänkern, das schaffe Unruhe genug, um die von allen benötigte Instabilität in der Region aufrecht zu erhalten. Auf dass jeder dieser Idioten sich alle Optionen offen halten und weiter seiner tödlichen Spielsucht frönen kann.
Und außerdem hatte die Hamas noch ein paar propagandistische Trümpfe in der Hand und konnte ziemlich erfolgreich ein paar Verschwörungstheorien etablieren.
Da half es nun alles nichts mehr und Netanjahu musste eben einfach selbstständig einen neuen Krieg beginnen – sehr zum Leidwesen des Irans, dessen Führung mit Putin den Irrtum geteilt hatte, die ständige Drohung mit der Atombombe würde auf alle Zeiten die Gegner kleinhalten.
Nach wie vor der schwächste Player in diesem hässlichen Spiel bleibt dabei der amerikanische Präsidentendarsteller, der so gern den großen Max markieren würde, aber egal ob vor Putin oder vor Netanjahu sofort kuscht, wenn die ihm mal deutlich sagen, was zu lassen und was zu tun ist.
Man könnte lachen über all die Jammerlappen, wenn es nicht zum Weinen wäre.
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klagefall,
Montag, 23. Juni 2025, 16:23
Ganz erstaunlich, dass Sie nicht Präsident sind, bei Ihren überlegenen Kenntnissen der Weltlage. Sorry, musste mal raus. Kommt nicht wieder vor.
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damals,
Montag, 23. Juni 2025, 20:11
Allein die Kenntnisse machen ja noch keinen guten Politiker. Ich komme aus Verhältnissen, in denen es üblich war, den eigenen Frust und die eigene Handlungsunfähigkeit durch die Anhäufung von Wissen zu kompensieren, was natürlich nie funktionierte, im Gegenteil - und manchmal verfalle ich noch in diese nie ganz verlernte Technik. Insbesondere, wenn ich frustriert bin.
Danke, dass Sie mich darauf aufmerksam gemacht haben.
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