Freitag, 14. Januar 2022
Kleiner Lesetipp
Ich habe dieser Tage einen Text gelesen, der mich bewegte, weil er im persönlichen Beispiel ein kluges Urteil über eine ganze historische Bewegung darbrachte, nämlich über die 1968er. Jetzt versteh ich besser, warum ich denen gegenüber so ambivalent reagiere, wenn sie (oder ihre Äußerungen, ihre Werke) mir begegnen. Einerseits bin ich fasziniert von ihrer anarchischen Frische, ihrem quicklebendigen Widerspruchsgeist, wie es ihn heute gar nicht mehr gibt (bzw. nur noch als Farce auf der rechten Seite und als Komödie auf der linken) und ich bin dankbar für das, was sie damit bewirkt haben - andererseits stößt mich ihre Grobheit ab, auch ihre Romantisierung ostdeutscher, osteuropäischer Ausbeutungssysteme, vor allem aber ihre feindliche Haltung gegenüber Geist und Intellekt.

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