Mittwoch, 14. August 2013
Wahlverdruss
Treibt mich nun froschfilms Mahnung zu handeln noch um oder bin ich schon vom Wahlkampffieber der Medien erfasst? Jedenfalls träumte ich heute Nacht, dass ich die Bundestagswahl verpasse, weil es in dem Wahllokal so rummelig und voll war (überall Cafeteria und Verkaufsstände, aber nirgends ein Wahlhelfer, der mir erläutern könnte ...) und ich mich lieber noch ein bisschen abseits setzte und gelangweilt ein paar Schülern bei der Gruppenarbeit zusah. Plötzlich war es um sieben und ich hatte den Wahlzettel noch in der Hand.
In der Wirklichkeit soll mir das nicht passieren - und Ihnen auch nicht! Machen Sie es doch wie ich und markieren Sie Ihre Parteienstimme deutlich als teilgenommen, aber ungültig. Einen vertrauenswürdigen Direktkandidaten kann man dagegen, glaube ich, ungeachtet seiner Parteizugehörigkeit ruhig wählen. Auf dass keine der denkbaren dämlichen Machtkonstellationen zu überhöhten Prozentzahlen kommt, aber möglichst viele vernünftige Leute in den Bundestag.

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Ich habe nicht ganz verstanden, wie das funktionieren soll. Auch ich leide (schon lange) am Wahlverdruss und würde dies gern offensichtlich machen. Aber wer seine Parteienstimme als ungültig markiert, macht meines Wissens den ganzen Wahlzettel ungültig, oder nicht?

Vor kurzem sagte jemand bei einer Wählerumfrage, dass ein Wahlzettel auch die Möglichkeit der Enthaltung haben sollte für all diejenigen, die keinen Parteien mehr Vertrauen schenken und dies auch für die Auswertung deutlich machen wollen.

Ein Freund von mir kommentierte früher mal die Angabe der ungültigen Stimmen eines Bezirks mit den Worten: "soviel alte Omas leben also dort!" und ich denke, dass dies auch bei der Wahlauswertung mehr oder weniger genauso aufgefasst wird. Man sollte also wirklich deutlicher machen, dass man einfach nicht wählen will.

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Ich war vor einigen Jahren einmal Wahlhelferin, die Leute, die ihre Stimme ungültig machen, schreiben oft noch etwas auf den Zettel drauf. Das war schon alles recht eindeutig. Nur las es außer uns Wahlhelfern wahrscheinlich keiner.

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Soweit ich weiß, kann man auch nur die Erst- oder Zweitstimme abgeben, ich war nämlich auch ein paar mal Wahlhelferin, da kam das vor und war gültig.


"Vor kurzem sagte jemand bei einer Wählerumfrage, dass ein Wahlzettel auch die Möglichkeit der Enthaltung haben sollte für all diejenigen, die keinen Parteien mehr Vertrauen schenken und dies auch für die Auswertung deutlich machen wollen."

Ich werde auf jeden Fall wählen gehen, aber mit der Zweitstimme ungültig wählen, bei den Direktkandidaten bin ich noch unschlüssig. ERklärungen auf dem Wahlzettel liest zwar tatsächlich keiner außer den Wahlhelfern, aber der Wählerwille ist zumindest eindeutig erkennbar.

Die Option, ungültig zu wählen, fehlt tatsächlich. Ich wäre auf jeden Fall für eine entsprechende Spalte.

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Jetzt muss ich peinlicherweise gestehen, dass ich bis heute naiverweise glaubte, eine ungültige Stimme werde tatsächlich als Enthaltung gerechnet (also in die 100% der abgegebenen Stimmen eingerechnet, ohne einer Partei zugerechnet zu werden). Entsprechend hatte ich in der Tat vor, nur einen Direktkandidaten zu wählen und auf die andere Seite "ungültig" zu schreiben.
Wie der von Ihnen zitierte Mensch von der Umfrage halte ich es für einen Mangel an Demokratie, dass es keine Enthaltungsmöglichkeit gibt. (Danke, dass Sie mich mit der Nase auf diese Tatsache gestoßen haben, frau behrens!) Enthaltung gibts doch sonst auch bei jeder vernünftigen Wahl!
Jetzt, wo auch ich endlich begriffen habe, dass ungültig wählen Merkel stärken heißt, überlege ich, ob ich meine Zweitstimme einer sympathischen, harmlosen Splitterpartei gebe oder meinem Herzen einem Stoß und doch die Partei meines Direktkandidaten ankreuze, in dessen Parteispitze neben ihm einige Superunsympathen intrigieren.

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Wir haben Wahlbeteiligungen um die 70%. Da müßten, wenn die Nichtwahl repräsentiert werden würde, grob 1/4 aller Sitze leer sein.

Selbst wenn die Wahlbeteiligung unter 5% sänke- die Wahl wäre gültig.

Hier stehen keine sympathischen Splitterpartein zur Wahl- CDU, SPD, GRÜNE, Linkspartei, FDP, NPD, DIE PARTEI, AfD und MLPD.
Da wird DIE PARTEI fast schon zur Option. Aber nur fast, so verzweifelt bin ich dann doch noch nicht. Vielleicht nächstes Mal :-)

Ich finde es blöd, aber Nichtwahl ist die stärkste Ausdrucksform meines Mißfallens, die ich am 22. zur Verfügung habe.

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